Der Einfluss von Nüssen auf Bluthochdruck

Eine aktuelle Studie bestätigte zwar nicht, dass regelmäßiger Nussverzehr das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken senken kann, doch der hohe Gehalt an Magnesium, Kalium und ungesättigten Fettsäuren sowie der niedrige Natriumgehalt ungesalzener Nüsse sind Faktoren, die möglicherweise in diesem Prozess eine Rolle spielen. Daher haben Nüsse sehr wahrscheinlich einen präventiven Einfluss auf die Entwicklung von Bluthochdruck.

Als einer der Hauptfaktoren bei der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen stellt Bluthochdruck eines der größten Gesundheitsrisiken in der Bevölkerung dar. Fast eine Milliarde Menschen leiden weltweit an Bluthochdruck und in den europäischen Ländern ist diese Zahl noch weiter ansteigend. Martínez-Lapiscina et al. untersuchten mithilfe von Datenmaterial der SUN Kohortenstudie den Einfluss des Nussverzehrs auf die Entstehung von Bluthochdruck.

Datenerhebung durch die Teilnehmer

Von den 19.519 Bewerbern wurden 9.919 gesunde Teilnehmer mit normalen Ernährungsgewohnheiten ausgewählt und in die Untersuchung aufgenommen. Mithilfe eines Verzehrshäufigkeits-Fragebogens wurden Informationen über den Verzehr von Nüssen (Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse und Erdnüsse) gesammelt. Die Teilnehmer wurden aufgrund der Verzehrshäufigkeit in vier Kategorien eingeteilt: selten/nie, ein bis dreimal pro Monat, einmal pro Woche und mehr als einmal pro Woche. Zusätzlich wurde der systolische und diastolische Blutdruck von den Teilnehmern dokumentiert. Bluthochdruck wurde definiert mit einem systolischen Blutdruck von ≥ 140 mm Hg und/oder einem diastolischen Blutdruck von ≥ 90 mm Hg.

Keine Beziehung zwischen Nussverzehr und Bluthochdruck

 

Über einen Zeitraum von 4,5 Jahren wurde Bluthochdruck 12,4-mal pro 1000 Personen und Jahr registriert. Für die gesamte Studiengruppe wurden in dem Zeitraum 542 neue Fälle von Bluthochdruck diagnostiziert. Die Teilnehmer der Kategorie mit dem höchsten Nussverzehr waren vor allem Männer. Sie waren außerdem älter, Nichtraucher, physisch aktiver und zeigten häufiger einen erhöhten Cholesterinspiegel. Darüber hinaus nahmen sie mehr Energie, Alkohol und ungesättigte Fettsäuren sowie weniger Natrium und gesättigte Fettsäuren auf.

Während der Studie korrelierte der Nussverzehr mit einem höheren Verzehr von Obst, Gemüse und Fisch und mit einer geringeren Aufnahme von Milch- und Fleischprodukten. Wenn individuelle Ernährungsgewohnheiten, Geschlecht, Alter und andere Einflussfaktoren in die Auswertung einbezogen wurden, konnte keine Beziehung zwischen Nussverzehr und dem Vorkommen von Bluthochdruck hergestellt werden.

 

Ungesalzene versus gesalzene Nüsse

Die Autoren der Studie versuchen die fehlende Beziehung zwischen Nussverzehr und Bluthochdruck damit zu erklären, dass zwischen ungesalzenen und gesalzenen Nüssen nicht unterschieden wurde. Die spanische Bevölkerung konsumiert jedoch vorwiegend gesalzene Nüsse, was die Ergebnisse der Studie beeinträchtigt und die potentiellen Vorteile von Nüssen in der Ernährung überlagert haben könnte. Weitere Forschungsarbeit ist nun notwendig, um die Frage nach der präventiven Wirkung von Nüssen gegen Bluthochdruck abschließend beantworten zu können.

Quelle:

Martínez-Lapiscina E.H., Pimenta A.M., Beunza J.J., Bes-Rastrollo M., Martínez J.A., and Martínez-González M.A. Nut consumption and incidence of hypertension: The SUN prospective cohort. Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases; in press.